Wissenswertes 

Was ist ein Naturpark?

Naturparke bewahren und entwickeln unsere wertvolle Kulturlandschaft mit und für Menschen. Es sind Gebiete, die überwiegend aus Landschafts- und Naturschutzgebieten bestehen und ihrer Region ein unverwechselbares Gesicht geben. Als international anerkanntes Schutzgebiet stehen Naturparke in einer Reihe mit Nationalparken und Biosphärenreservaten. Landschaftliche Vielfalt und nachhaltige Bewirtschaftung machen den Naturpark Nagelfluhkette zu einem Gebiet mit einer außergewöhnlich hohen Artenvielfalt. Die hohe Biodiversität resultiert aus einer starken Vernetzung kleinräumig angeordneter Lebensräume und Strukturen. Einblicke in den vielfältigen Naturpark Nagelfluhkette bekommt ihr über unseren virtuellen Rundgang. 

Rundgang durch den Naturpark Nagelfluhkette

 

Arnika

Die aromatisch duftende Arnika ist mit ihren großen, goldgelben Blütenkörbchen eine auffällige Erscheinung. Sie blüht zwischen Juni und August auf mageren, kalkarmen Bergwiesen und Bergweiden, in lichten Wäldern sowie in den Mooren des Naturparks. Die geschützte Blume zählt sicherlich zu den bekanntesten Heilpflanzen der Alpen. 

Roter Apollo

Der Falter zählt zu den größten Tagfaltern Mitteleuropas. Durch seine Größe und seine roten Flecken fällt er auf. Als wärmeliebende Art lebt er in den südexponierten, mit Felsblöcken durchsetzten Hängen und Magerrasen, die schon seit Jahrzehnten durch extensive Beweidung und Schwenden offen gehalten werden. Der seltene Schmetterling ist streng geschützt.

Auerhuhn

Die vom Aussterben bedrohten Auerhühner stellen hohe Ansprüche an ihren Lebensraum und sind äußerst störungsempfindlich. Im Naturpark leben sie in ruhigen, reich strukturierten Bergwäldern mit einer geschlossenen Strauchschicht, die ihnen Deckung bietet. Sie fressen Beeren, Blüten und Knospen und im Winter Nadeln. Auch Ameisen stehen auf ihrem Speiseplan.

Alpen-Mosaikjungfer 

Die sehr seltene Alpen-Mosaikjungfer kommt in Deutschland nur an wenigen Stellen vor und hat ihre besten Bestände im Naturpark Nagelfluhkette. Sie ist die einzige Libellenart, deren Verbreitung ausschließlich auf höhere Lagen beschränkt ist. Sie fliegt vor allem an sauren Moorgewässern mit angrenzenden Latschenbeständen. 

Stein-Nelke

Die hübsche Stein-Nelke mit ihren intensiv rosa gefärbten Blüten ist eine echte Seltenheit. Sie wächst direkt am Grat der Nagelfluhkette auf Felsrippen und in steindurchsetztem Magerrasen. Sie ist perfekt an die rauen und trockenen Bedingungen am Grat angepasst. Bitte nicht pflücken, sondern nur Fotos machen!

Schwarzer Apollo

Der vielerorts selten gewordene Schwarze Apollo hat im Naturpark ein wichtiges Verbreitungszentrum in Mitteleuropa. Er fliegt vor allem an Waldsäumen mit angrenzenden, extensiv genutzten Wiesen und Hochstaudenfluren. 

Birkhuhn

Das Birkhuhn kommt im Naturpark ab etwa 1.300 Meter Höhe vor und besiedelt Waldränder und die daran angrenzenden Zwergstrauchheiden und Offenflächen. Spektakulär ist die Arenabalz der Birkhähne im Frühjahr und Spätherbst. Die Birkhuhn-Bestände im Naturpark zählen zu den bedeutendsten am nördlichen Alpenrand.

Auf einen Blick

Zahlen und Fakten

 

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480 Quadratkilometer Fläche

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18 Naturpark-Gemeinden

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Länderübergreifend

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2008 gegründet

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Schützen und Nützen

Das Naturpark-Prinzip

Was gilt hier?

Die Schutzgebiete

  • Es gibt verschiedene Arten von Schutzgebieten im Naturpark. Am bekanntesten sind die Natur- und Landschaftsschutzgebiete. Für sie gibt es jeweils sogenannte „Schutzgebietsverordnungen“, in denen geregelt ist, was erlaubt und was verboten ist.

    Naturschutzgebiete gibt es auf Allgäuer Seite eines - dieses reicht am Rand vom Gottesackerplateau im Süden in den Naturpark hinein. Zwei weitere Naturschutzgebiete gibt es im Vorarlberger Teil des Naturparks. 

    Landschaftsschutzgebiete sind großräumig und für den Naturpark sehr bedeutsam. Ein Bayerischer Naturpark muss zu mindestens 50 Prozent seiner Fläche aus Landschaftsschutz- oder Naturschutzgebieten bestehen. Im Naturpark liegen fünf Landschaftsschutzgebiete, unter anderem die Hörnergruppe, die Nagelfluhkette und der Große Alpsee. In den ersten beiden gilt per Verordnung übrigens die inzwischen viel diskutierte Zwei-Meter-Regel für Radfahrer. 

    Zu den Verordnungstexten: 

    Landschaftsschutzgebiet Hörnergruppe

    Landschaftsschutzgebiet Nagelfluhkette

    Landschaftsschutzgebiet Großer Alpsee

    Landschaftsschutzgebiet Kleiner Alpsee

    Landschaftsschutzgebiet Tiefenberger Moos

    Naturschutzgebiet Hoher Ifen

    Naturschutzgebiet Rossbad

    Naturschutzgebiet Kojenmoos

  • Wichtig sind zudem die Europaschutzgebiete der Natura2000 Richtlinie. Ziel ist es, innerhalb der Europäischen Union ein Schutzgebietsnetzwerk aufzubauen, um gefährdete Pflanzen, Tiere und Lebensräume zu erhalten. Die sogenannten Zielarten beziehungsweiese Lebensräume müssen dabei nicht immer extrem selten sein. Wichtiger ist, dass diese ihren Verbreitungsschwerpunkt bei uns haben und wir somit eine besondere Verantwortung für ihren Erhalt haben.

    Es wird zwischen den Flora-Fauna-Habitat (kurz FFH) -Gebieten und den Gebieten nach der Europäischen Vogelschutzrichtlinie (kurz SPA) unterschieden. Letztere haben besonders geschützte Vogelarten und deren Lebensräume im Fokus.

    In Europaschutzgebieten gilt generell ein sogenanntes Verschlechterungsverbot, das heißt, dass keine Maßnahmen durchgeführt werden dürfen, die sich negativ auf die Zielarten beziehungsweise Lebensräume auswirken. Für bereits bestehende Landbewirtschaftungsformen gibt es keine Einschränkungen. Details zu den Erhaltungszielen und zu Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität werden in den sogenannten Managementplänen festgelegt.

  • Neben den größeren, flächigen Schutzgebieten gibt es noch Naturwaldreservate (im Naturpark ist dies das Naturwaldreservat Achrain in Oberstaufen) sowie einzelne geschützte Landschaftselemente. Letzteres sind meist sehr alte Bäume, die als Naturdenkmal besonders geschützt sind.

Kooperatives Arbeiten

Unsere Mission

Zu den Zielen unseres Naturparks zählt es, die wertvolle Kultur- und Naturlandschaft rund um die Nagelfluhkette langfristig zu bewahren. Die landschaftliche Einzigartigkeit des Gebiets, die Vielfalt der Lebensräume und der große Artenreichtum sollen für künftige Generationen gesichert werden. Unser Ziel verfolgen wir über unsere Aufgabenfelder Naturschutz & Landschaftspflege, Umweltbildung, Besucherlenkung, nachhaltiger Tourismus und nachhaltige Regionalentwicklung. Unsere Arbeitsweise ist geprägt durch Kooperation, Kommunikation, den Aufbau von Kompetenzen und durch Kontinuität. Wir sind der festen Überzeugung, dass nur durch partnerschaftliches Handeln notwendige, komplexe Entwicklungsprozesse in Gang gesetzt und dauerhaft wirksame Ergebnisse erzielt werden können.